News von Anita in Chile |
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Oktober 2005: Bericht von Arvid | |
Hallo, und viele Grüsse in die Schweiz.
Foto 1 Das ist also Anita. Ich hoffe, ihr erkennt sie noch. Na ja, so lange ist es ja nicht her, seitdem ihr sie zum letzten mal gesehen habt. Das erste Foto zeigt sie im Regenwald im Alerce-Andino-Nationalpark. Noch was: Ihr braucht die Fotos zum Vergrössern nur anklicken. |
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Foto 2
Auf dem Foto Nummer 2 ist die Fundacion Otway abgebildet. Seht ihr das Haus mit dem grünen Dach? Genau unter diesem Dach wohnt Anita in den nächsten Wochen. Im Vordergrund übrigens ein Schlauchboot der Fundacion. |
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Foto 3 Hier kommt Anita gerade von einer Pinguin- und Seelöwentour zurück, die sie mit meinen zwei ungarischen Gästen und weiteren vier Touristen unternommen hat. Ich denke, sie hat alles gut erklärt. Am Ende konnten alle schon die Pinguine von den Seelöwen unterscheiden. |
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Hallihallo! Da ich mich gerade ein Wochenende lang bei Arvid erhole, darf ich jetzt selber etwas in meinen Newsbericht schreiben! Foto 4 Nach vier Wochen Chile habe ich das Gefühl, ich sei schon ewig von zu Hause weg. Ich habe schon so viel erlebt. Mein Voluntariat in der Pinguinera in Puñihuil ist mit Hochs und Tiefs verbunden. Das Leben auf der Station ist schwierig, es ist immer kalt und man hat keine Privatsphäre. Dafür konnte ich zusammen mit den anderen Volontärinnen und den Capitanos diesem kleinen Pinguin das Leben retten. Wir fanden ihn an einem stürmischen Morgen am Strand, wo er zitternd und völlig hilflos lag. Wir kauften ihm vom Spendengeld einer Reisegruppe 6 kg Fisch und begannen, ihn aufzupeppeln. Am Anfang mussten wir ihm den Fisch klein zerschneiden und in den Hals stopfen. Mit der Zeit aber lernte der kleine Pinguin, nach allem zu picken, was nur im Entferntesten die Form eines Fisches hatte. Auf dem Foto Nr. 4 seht ihr, dass auch meine Finger für ihn in diese Kategorie gehören. |
30. 10. 2005: Bericht von Anita | |||||||
Foto 5 Um nach der Arbeit zu entspannen und zwischendurch mal ein Stündchen alleine zu sein, mache ich viele Spaziergänge in der Gegend von Puñihuil. Die Landschaft erinnert mich öfters an die Schweiz... Die Kühe sind aber hier viel stämmiger als daheim, und die Schweine gehen zuweil am Strand spazieren. Das gibt ein lustiges Bild.
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Foto 6 An unserem Strand in Puñihuil gibt es eine Insel, auf die man bei Ebbe zu Fuss gehen kann. Dort gibt es wunderschöne Pflanzen (Iris, Berberitzen, Farne). Auf dem Foto seht ihr links unser Wohnhaus mit Cafeteria und Küche, in der Mitte das Bootshaus und rechts hinten das kleine Toilettenhäuschen. Nun wird vielleicht klar, warum wir alle nach fünf Uhr abends nichts mehr trinken. Nachts ist der Weg dorthin stockdunkel.
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Foto 7 Die Aussicht auf die Pinguininseln ist bei jedem Wetter und jeder Tageszeit anders. Es ist wunderschön hier. Die Natur hat richtig Kraft und eine Reinheit, die man bei uns nur selten findet. Genau das gibt mir die Energie, die mich bis jetzt über die Probleme beim Zusammenleben mit den Leuten in der Fundacion und über meine vom ersten Augenblick an missliche Lage, bei den vielen Reiberein und Konflikten unter meinen Mitarbeitern zwischen den Fronten zu stehen, hinweggetröstet hat. Nach reichlichen Überlegungen und schlaflosen Nächten habe ich aber nun entschieden, mein Volontariat nach einem Monat abzubrechen und Chile auf eigene Faust zu erkunden. Dieses Land hat ja so viel zu bieten. Ich freue mich darauf.
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Foto 8 Dieses Wochenende vom 28. bis 30 Oktober hat mich Arvid zu den Saltos de Calbuco gebracht. Die Vegetation ist hier ganz anders als auf Chiloé. Das Grün ist viel dunkler und insgesamt scheint es mir hier feuchter zu sein. Rechts seht ihr mich bei den Saltos. Es war ausnahmsweise einmal nicht so kalt. Die Mütze trage ich nur, weil sie mir so gefällt .
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Foto 9
17.November 2005: Heute Früh ist auch Susanne in der Hosteria Outsider: in Puerto Varas eingetroffen. Unser erster gemeinsamer Ausflug führte uns über Frutillar, Puerto Octay, die Halbinsel Sentinela und Entre Lagos (das chilenische Interlaken) nach Aguas Calientes und zum Skizentrum Antillanca beim Vulkan Casa Blanca. Bevor wir die Rückfahrt über Osorno nach Puerto Varas antraten, machten wir noch einen Abstecher zu den Saltos de los Novios (Foto v.l.n.r.: Uwe und Christine Lehmann, Anita, Susanne) nahe der Grenze zu Argentinien |
Hurra, Susanne kommt | |||||||
Foto 10 und 11: Samstag, 19. November 2005 Nachdem wir gestern in PuertoVaras geblieben waren, um noch letzte Vorbereitungen für unsere Weiterreise in den Süden zu treffen, ging es am heutigen Samstag in Arvids Pick-Up zum Refugio La Picada am Osorno. Auf unserer vierstündigen Wanderung kamen wir an einem Hügel, von dem aus wir einen schönen Blick auf den Lago Todos los Santos und die Gebirgskette der Anden (Foto 11) hatten, vorbei. (Foto 10: Sue, Christine, Arvid, Anita) Am Abend verabschieden wir uns von Uwe, Christine und Arvid und fahren mit dem Bus nach Puerto Montt, wo wir morgen bei einer Geburtstagsfeier eingeladen sind. Wenn alles klappt wie geplant, werden wir am Heiligabend wieder bei Arvid in der Hosteria Outsider in Puerto Varas sein. Spätestens dann gibt es wieder News von Anita und Susanne.
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Fotos von Susanne
Foto 12: 17. November 2005 Noch ein paar Fotos, die Sue mit ihrer Kamera gemacht hat. Hier sind Anita und Sue am Ufer des Lago Llanquihue auf der Halbinsel Sentinela bei Puerto Octay. Na ja, so richtig kann man das auf dem Foto nicht erkennen. Ihr müsst es schon glauben, auch wenn man den See auf dem Foto nicht sieht. |
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Anders natürlich bei diesem Foto von Anita und Arvid mit dem erkennbaren Vulkan Osorno im Hintergrund. | ![]() |
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Noch einmal Susanne und Anita vor der Kulisse des Vulkans, dessen schneebedeckte Kuppe hier allerdings in Wolken gehüllt ist. | ![]() |
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Und so sieht der schönste Vulkan Chiles aus, wenn nur die Anita davor steht. | ![]() |
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Fotos zum Vergrössern nur anklicken. | 5. Dezember 2005
Heute gibt es einfach wieder ein paar neue Fotos von den beiden. Dazu die Mailnachricht, die Arvid von der Hosteria Outsider in Puerto Varas gestern erhalten hat: Die Fotos sprechen wohl für sich. hallo arvid
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Hallo meine Lieben Ich hoffe, es geht euch allen gut in der kalten Schweiz! Fuer die, die nicht den ganzen Reisebericht lesen möchten, vorab einmal FELIZ NAVIDAD Y UN PROSPERO AÑO NUEVO!!! Zum Glueck habe ich mir meine letzte "Massenmail" selbst auch zugeschickt, jetzt weiss ich wenigstens, wann ich sie geschrieben habe. Damals habe ich aus Puerto Montt geschrieben, gerade bevor wir mit dem Bus die erste Etappe in den Sueden fahren wollten...Wollten, es blieb eben beim wollten. Wir sind zwar in den Bus eingestiegen und haben es uns gemuetlich gemacht, aber nicht fuer lange... Da es in Stroemen regnete und auch ein heftiger Wind blies, kamen wir nicht weit. Die erste der Faehren, die die einzelenen Strassenstuecke miteinander verbinden, konnte wegen dem Wellengang nicht fahren. So warteten wir, bis wir entschieden, wir mocheten lieber nicht stecken bleiben und somit den naechsten Bus wieder zurueck nach Puerto Montt nahmen. Ueber Nacht tuckerten wir dann mit einer Faehre nach Chaiten, wo wir den ersten Nationalpark besuchten. Der Parque Pumalin hat uns sehr gefallen, obwohl er sich nicht gerade von der besten Seite zeigen mochte. Die Wege waren wegen Dauerregen mehr Baeche, und es war extrem schwierig zum Gehen (z'Hotuerli isch e Sunntigsschpaziergang). Nach zwei Tagen wandern im Regen, Blutegel von den Beinen lesen und schwitzen kehrten wir dann mit Jaime und Karina, einem chilenischen Paerchen nach Chaiten zurueck. Carretera Austral auf dem Pick up und rueckwaerts, das hat auch nicht jeder erlebt... Von Chaiten aus fuhren wir mit dem Bus durch die wunderschoen einsame Gegend bis nach Puyuhuapi, wo wir drei ruhige Tage verbrachten. Wandern, gutes Essen und heisse Quellen... Was will man mehr Unsere naechste Station war Coyhaique, wo wir eigentlich nur die Weiterreise organisierten. Von Coyhaique erreichten wir mit Bus und der Fahrt ueber den wunderschoen blauen Lago General Carrera Chile Chico, von wo man die Grenze nach Argentinien ueberquert. In Argentinien wurden wir zuerst durchs ganze Land chauffiert vom Bus... Die Routenwahl war uns ein Raetsel (Vom Pazifik an den Atlantik und fast wieder zurueck, um ein paar hundert Kilometer suedlicher zu landen...), aber es war die einzige Moeglichkeit, nach El Calafate zu gelangen. Von El Calafate aus machten wir eine Tour (i ha doch gseit i goeng nie uf so e Tour) zum Gletscher Perito Moreno. Es war extrem eindruecklich, vor den riesen Eismassen zu stehen! Ausserdem sahen wir unterwegs Kondore, Nandus, Guanacos, viele Voegel und jede Menge balzender Hasen. Weiter ging´s nach El Chalten, einem richtigen Wanderer-Mekka am noerdlichen Ende des Nationalparks Los Glaciares. Von da machten wir eine zweitaegige Wandertour (damau wider elei) zum Cerro Fitz Roy. Es hat sich allemal gelohnt, Zelt und Co. da hoch zu schleppen, auch wenn wir ja schon viele Berge gesehen haben! Es war so schoen, diesen Tuermen so nahe zu sein, das Wasser aus dem Bach zu trinken und mal wieder elf Stunden zu schlafen (in den Jugis ist dies ein Ding der Unmoelgichkeit!). Und weiter in den Sueden... Wir ueberquerten wieder die Grenze nach Chile (juhui chli wi heichoo!) und gelangten nach Puerto Natales. Hier stand unsere groesste Wanderung, die durch den Nationalpark Torres del Paine, bevor. Wir kauften Essen und Benzin und ich sammelte saemtliche Ovosport in meinem Rucksack zusammen (jede Tag eis), und los gings! Fuenf Tage stiefelten wir durch den Park (u mir hei nid z W gmacht, sondern z' mue), mit Rucksack durch den Wind. Manchmal musste ich mich am Wegrand abstuetzen, so stark war der Wind... Aber wir habens geschafft, verbrachten die letzte Nacht wegen Dauerregen in einem der Refugios,und kamen heil an unserem Ziel an. Und ein bisschen stolz sind wir schon, dass wir das so alleine geschafft haben... Man sieht nicht so oft Frauen alleine, die meisten haben Sherpas. Nun sind wir seit zwei Tagen sozusagen am Ende der Welt, in Punta Arenas, der suedlichsten chilenischen Stadt. Und es ist eine richtige Stadt! Es ist so lustig, den Chileninnen und Chilenen im Weihnachtsrausch zuzuschauen... In Bern geht es jeweils direkt ruhig zu und her! Aber man bahnt sich seinen Weg, schaut, staunt. Den Samichlous habe ich auch schon gesehen, lachend fuhr er auf einem Tandem durch die Strassen. Die naechsten beiden Tage werden wir noch unsere Fuesse verbrennen. Wir gehen nach Feuerland! Es wird ein kurzer Abstecher, aber einer weg vom Touristenrummel und im ruhigen, chilenischen Teil. Ich freue mich! Sipo, am Samstag geht es zurueck nach Puerto Varas, wo wir mit Arvid Weihnachten feiern werden... Und dann sind doch die drei Monate Chile vorbei... Noch nie in meinem Leben waren drei Monate so schnell vorbei!! Chile ist ein wunderschoenes, abwechslungsreiches Land mit megalieben Leuten... Ich habe es auf alle Faelle ins Herz geschlossen! Nun wunesche ich euch allen ein schoenes, ruhiges Weihnachtsfest und alles Liebe fürs 2006! Que os vaya bien! Liebe Gruesse vom Ende der Welt Anita / Mitle |
Ein paar Fotos:
Die Blätter der Nalcapflanze sind riesengroß. Manchmal erreichen sie 2 bis 3 Meter Durchmesser. So weich und geschmeidig, wie uns Anita hier Glauben machen will, sind sie allerdings nicht. Ihre Oberflächer gleicht eher der eines Schleifpapieres.
Das ist sie, die berühmt-berüchtigte Carretera Austral, die Straße, die von Puerto Montt aus in den Süden Chiles bis Villa O´Higgins führt. 1200 Kilometer Herausforderung und Abenteuer für jene, die den tiefen Süden Chiles hautnah erleben wollen.
Wer hier oben war, darf sich mit Recht zur Weltelite der Bergsteiger zählen. Sein Namensgeber, der Kapitän des britischen Forschungsschiffes Beagle mit Charles Darwin an Bord, Fitz Roy, war jedenfalls nie auf diesem Gipfel. Die Erstbesteigung gelang erst 1952 einem französischen Team unter der Leitung von Lionel Terray. El Chaltén am Fuße des Fitz Roy ist heuteTreffpunkt für Bergbegeisterte aus aller Welt.
Anita und Susanne stehen im Dezember 2005 vor dem wahrscheinlich berühmtesten Gletscher der Welt, dem Perito Moreno in der Nähe von El Calafate in Argentinien. Mehr als einen halben Meter pro Tag schiebt sich die Gletscherzunge in den Canal de los Témpanos, der den Nord- und den Südteil des großen Lago Argentino verbindet. Immer wieder lösen sich hausgroße Stücke aus der Eiswand und fallen mit ohrenbetäubendem Getöse in den See.
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